17. August 2021

Humanitäre Hilfe ist das Gebot der Stunde in Afghanistan

Zur dramatischen Lage in Afghanistan nach der erneuten Machtübernahme
der Taliban erklärt Kira Sawilla, Münsteraner Direktkandidatin der
LINKEN:

„Die erneute Machtübernahme der Taliban ist eine Tragödie für alle nach
Freiheit und Gleichheit strebenden Menschen in Afghanistan. Der
erwartbare islamistische Alltagsterror der Taliban bedroht insbesondere
Frauen, queere Personen und politisch Andersdenkende. Umso wichtiger
ist es, dass nun schnell und unbürokratisch gehandelt wird, um
möglichst vielen Menschen die Flucht vor den Islamisten zu ermöglichen.
DIE LINKE fordert eine international organisierte Luftbrücke am
Flughafen in Kabul.
Die Bundesregierung hat den Truppenabzug aus Afghanistan nach dem
Prinzip ‚Nach mir die Sintflut‘ geplant. Ihre Lageeinschätzung war
völlig falsch. Vor allem die afghanischen Ortskräfte werden nun brutal
im Stich gelassen. Offensichtlich hatten Außenminister Maas (SPD) und
Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer (CDU) bis vor wenigen Tagen
keinerlei durchdachte Pläne für Evakuierungen. Jetzt sind
Schadensbegrenzung und eine detaillierte politische Aufklärung
gefragt.“

Katharina Geuking, Kreissprecherin der LINKEN in Münster ergänzt:

„Es ist schändlich, wenn Armin Laschet (CDU) nun davon faselt, dass
sich ‚2015‘ nicht wiederholen dürfe. Anstatt vorsorglich Hetze gegen
neue Flüchtlinge zu schüren, sollte Laschet die Bundesregierung zu
unbürokratischen Soforthilfsmaßnahmen auffordern.
Zwanzig Jahre Militäreinsatz vor Ort haben offensichtlich keine
nachhaltige Verbesserung der zivilgesellschaftlichen Strukturen in
Afghanistan gebracht. Es wurden falsche Akzente gesetzt. Die USA und
auch Deutschland waren nicht am Aufbau einer Zivilgesellschaft
interessiert, sondern sie haben eigene geostrategische Interessen
verfolgt. Der gescheiterte Afghanistan-Einsatz ist eine Schande für die
Weltgemeinschaft und hat einen Scherbenhaufen hinterlassen. Es sind
nicht die Mächtigen, die nun darunter leiden, sondern die einfachen
Menschen vor Ort.“