30. Juli 2015

Proteste und Blockaden gegen deutsches Lohndumping sind gerechtfertigt

„Das deutsche Lohndumping zerstört Europa. Französische Bauern protestieren zu Recht gegen die gnadenlose Ausbeutung von Beschäftigten in der deutschen Landwirtschaft und der deutschen und auch münsterländischen Fleischindustrie. Dieser Ausbeutung muss endlich ein Ende gesetzt, der Missbrauch von Werkverträgen beenden und gleiche Löhne für gleiche Arbeit ab dem ersten Einsatztag durchsetzen werden“, kommentiert Benjamin Körner die Proteste französischer Bauern gegen Billigimporte von Nahrungsmitteln aus Deutschland.

Weiter erklärt der gewerkschaftspolitische Sprecher von DIE LINKE in Münster: „Schon vor Jahren haben sogar Kirchenvertreter die kriminellen Praktiken moderner Sklaverei in der deutschen Fleischbranche angeprangert, in der zehntausende Werkvertragsarbeiter zu skandalösen Bedingungen tätig sind. Auch im Münsterland ist die Fleisch-Mafia mit diesen Praktiken aktiv. Doch während SPD-Arbeitsministerin Nahles bei der Einschränkung des Streikrechts schnell bei der Sache war, lassen ihre Reförmchen bei Leiharbeit und Werkverträgen auf sich warten. Sogar das im Koalitionsvertrag verankerte Versprechen, Leiharbeit auf maximal 18 Monate zu beschränken, hat Nahles inzwischen gebrochen. All diese Versäumnisse müssen nicht nur französische Bauern, sondern auch die Beschäftigten in Deutschland ausbaden, deren Löhne und Arbeitsbedingungen unter immer stärkeren Druck geraten.“