05. Juli 2013

Hitruper Bahnhofs-Areal: DIE LINKE lehnt Planungen von Stroetmann und Stadt ab.

Hubertus Zdebel: „Der Bebauungsplanentwurf könnte kaum investorenfreundlicher sein.“

Zu den Planungen am und um das Hiltruper Bahnhofsgelände erklärt Hubertus Zdebel, Vertreter der LINKEN in der BV Hiltrup:  „Der von der Stadtverwaltung und dem Unternehmen Stroetmann vorgelegte Bebauungsplanentwurf für das Hiltuper Bahnhofs-Areal könnte kaum investorenfreundlicher sein.

Der geplante Stroetmann-Einkaufsmarkt ist nichts anderes als ein etwas abgespecktes E-Center. Das Projekt ist mit geplanten 1.900 qm für Lebensmittel und 1.000 qm für Fachmärkte und Ladenlokale völlig überdimensioniert und hat erhebliche Auswirkungen auf den Hiltruper Einzelhandel. Ich kann nicht nachvollziehen, warum die Mittelständler auf der Marktallee diese Entwicklung bisher nicht alarmiert hat.

Architektonisch ist das Ganze nichts Besonderes, sondern ein typisches 0815-Projekt mit zwei Gebäuden und einem großen Kundenparkplatz. Davon kann auch das Getöse um die sogenannte ‚Passarelle‘, die als Verlängerung der Marktallee an den Läden vorbei zum Bahnhof verlaufen soll, nicht ablenken. Es ist kein Wunder, dass beim Architektenwettbewerb kein 1. Preis vergeben wurde.

Für Wohnnutzungen ist auf dem Gelände des Einkaufscenters  lediglich eine Mindest-Bruttogeschoßfläche von 1.000 qm einzuhalten. Angesichts der von der Firma Stroetmann bereits vollzogenen Abholzung wertvollen Baumbestandes, dem jetzt noch die übrig gebliebene Kastanie folgen soll, ist die Neuanpflanzung von fünf Bäumen auf dem geplanten Kundenparkplatz eher ein schlechter Scherz.

Um eine optimale Warenanlieferung für das Einkaufscenter mit Kühl- und Lagerräumen zu ermöglichen, soll zugunsten der Firma Stroetmann der Bahnhofsvorplatz als öffentliche Fläche weitgehend aufgegeben werden. Das hat u.a. zur Konsequenz, dass die bisherige Bushaltestelle wegfallen soll. Stattdessen soll eine neue Buswendeanlage so nah an das Bahnhofsareal gebaut werden, dass dem sieben Linden zum Opfer fallen;  so der bisherige Plan.

Aus diesen Gründen wird DIE LINKE den vorgelegten Bebauungsplanentwurf ablehnen und fordert Nachbesserungen.

Auch die von der Stadtverwaltung geplanten Verkehrsinfrastrukturmaßnahmen im Bahnhofsbereich sind unbefriedigend: Bisher ist keine BusfahrerInnen-Toilette und keine öffentliche Toilette vorgesehen. Das ist völlig unakzeptabel. Grundsätzlich zu begrüßen sind lediglich die Planungen der Stadt, die bestehende Fahradabstellanlage auszubauen.

Bezüglich der geplanten Umgestaltung der Bahnsteige durch die Deutsche Bahn AG sieht DIE LINKE ebenfalls erheblichen Nachbesserungsbedarf. „Bisher ist nur ein Aufzug zu den Mittelgleisen 2 und 3 für Züge in Richtung Hauptbahnhof Münster vorgesehen. Zwingend ist aber auch ein Aufzug am Bahnhofsvorplatz, um von hier barrierefrei zur Bahnunterführung und dann zu den Mittelgleisen zu gelangen. Oder sollen die Menschen, die am Bahnhofsvorplatz ankommen, erst zur Kreuzung an der Marktallee zurück, um dann an die Bahnunterführung einzubiegen?“