02. Mai 2012

NRW braucht dringend sichere Arbeitsplätze!

Zu den Arbeitslosenzahlen für NRW für den Monat April erklärt die Spitzenkandidatin und Landessprecherin der LINKEN in NRW Katharina Schwabedissen:

„Die gegen den Bundestrend auf 744.222 gestiegenen offiziellen Arbeitslosenzahlen sind ein Warnsignal für die Landespolitik in NRW. Noch wichtiger ist der Blick auf die tatsächlichen Arbeitslosenzahlen und auf all diejenigen, die von ihrer Erwerbsarbeit nicht annähernd leben können.

Die schön gerechneten Zahlen der Arbeitsagentur liegen um rund 30 % unter der tatsächlichen Zahl, weil eine Reihe von sogenannten Fällen nicht gezählt werden. Dazu gehören etwa Menschen in Eingliederungs- oder Weiterbildungsmaßnahmen.

Das größte Problem liegt aber darin, dass immer weniger Menschen von ihrer Arbeit leben können. Rund 200.000 LeiharbeiterInnen in NRW bekommen niedrige Löhne und leben in Sorge um die berufliche Zukunft. 600.000 müssen aufstocken, weil ihr Lohn noch unter dem Hartz IV Anspruch liegt. 1,8 Millionen Menschen stecken sind geringfügig Beschäftigte in sogenannten Minijobs, darunter vor allem Frauen. Bei der Frauenerwerbsquote ist NRW bundesweit Schlusslicht. Unter den Müttern haben weniger als 10 % eine existenzsichernde Erwerbsarbeit.

Wir fordern die Landesregierung auf, alles zu unternehmen, um die dramatische Entwicklung für die Menschen in NRW zu stoppen und umzukehren. Leiharbeit gehört verboten, jede Arbeitsstunde muss sozialversicherungspflichtig sein, ein Mindestlohn nicht unter 10 Euro muss eingeführt werden und für Eltern muss mit guter Ganztagsbildung der Kinder der Erwerbszugang gesichert werden. Nicht zuletzt muss auch der öffentliche Dienst Personal einstellen statt abzubauen. Fangen wir beim großen Personalbedarf in den Kitas, Schulen und Hochschulen an.“

Zum Verhältnis von offiziellen und tatsächlichen Arbeitslosenzahlen hier: