24. April 2012

Kitaplätze fehlen in Münster – und 100 000 in NRW!

Die Betreuung der Unterdreijährigen ist bei weitem nicht gesichert, denn nicht nur in Münster fehlen weiterhin Kita-Plätze sondern auch rund 100 000 in NRW, kritisiert Rüdiger Sagel, Landtagskandidat in Münster, die Situation. „Auch in Münster beträgt die Betreuungsquote nicht einmal 35 Prozent obwohl mindestens 50 Prozent Plätze gebraucht würden. Insbesondere Alleinerziehende und Studierende haben weiterhin massive Probleme ihre Kinder unterzubringen und zahlen zudem immer noch Betreuungskosten.“

Bei uns im Büro melden sich ständig Eltern, die keinen Kita-Platz finden und auch die Qualität der Betreuung wird den Anforderungen laut Sagel nicht gerecht. „SPD und Grüne haben im Parlament die Anträge der LINKEN dazu abgelehnt – Kraft und Löhrmann machen zwar Wahlkampf mit Kindern aber keine Politik für sie und haben politisch versagt. Unsere Fraktion hatte unter anderem eine zusätzliche Landespauschale zur tariflich entlohnten Beschäftigung einer Hauswirtschaftskraft je KiTa und die Finanzierung einer vollständigen Leitungsfreistellung je Familienzentrum gefordert. Die miserablen Bedingungen für Beschäftigte und Kinder sollten wenigstens etwas besser werden. Doch SPD und Grüne haben blockiert. Im Haushaltsentwurf 2012 haben sie im Namen der Haushaltskonsolidierung den Kindern sogar die Gelder für das warme Essen zusammengestrichen.“

Um den vom Bund gesetzlich festgeschriebenen Anspruch der Kinder gerecht zu werden, so Sagel, werden aber ganz andere Maßnahmen und Mittel benötigt. „Da reden wir über mindestens 500 Millionen – 1 Milliarde Euro landesweit. Wir erwarten von SPD und Grünen eindeutige Aussagen dazu. DIE LINKE ist jederzeit bereit, dies gemeinsam anzupacken und durchzusetzen.“

10.000 Euro kostet laut Sagel jeder neue KiTa-Platz. „Lange Wartelisten und ein vergebliches Hoffen auf einen U3-Platz halten vor allem viele Mütter bereits heute von einer Erwerbstätigkeit ab. Das führt allzu oft zur Armut insbesondere alleinerziehender Mütter. Statt einer Herdprämie, die gerade einkommensarmen Familien Anreiz bietet, Kinder möglichst lange von Mutti zu Hause betreuen zu lassen, brauchen wir unverzüglich einen massiven Ausbau der Kitaplätze gerade für Unter-3-Jährige“, fordert Sagel deshalb. „Kita- Ausbau für morgen statt Herdprämie fürs Frauenbild von gestern!“