24. April 2012

Auch Arbeitszeit muss mal ein Ende haben

LINKER Direktkandidat Benjamin Körner kritisiert Pläne zum verkaufsoffenem Sonntag

Nach der CDU wollen nun auch SPD-Politiker einem verkaufsoffenen Adventssonntag zustimmen. Hierzu erklärt Benjamin Körner, LINKER Direktkandidat in Münster-Nord: „Der Sonntag ist Kultur- und Ruhetag und kein Einkaufstag. Verliererinnen und Verlierer sind die Beschäftigten im Einzelhandel.“

Diese Kritik gelte auch für die massiv ausgeweiteten Ladenöffnungszeiten an Werktagen. Seit November 2006 gilt in Nordrhein-Westfalen das von der schwarz-gelben Regierung verabschiedete Ladenöffnungsgesetz. Danach können Geschäfte von Montag bis Samstag Tag und Nacht öffnen. Die Gewinnerinnen und Gewinner dieses Gesetzes sind die Großen, vor allem die großen Lebensmitteldiscounter. Sie öffnen ihre Geschäfte teilweise bis Mitternacht, gestützt auf die Arbeitskraft geringfügig und oft untertariflich bezahlter Beschäftigter. Die Ausweitung der Öffnungszeiten im Einzelhandel folgt dem allgemeinen Trend der Ausweitung der Betriebsnutzungszeiten. Und das hat Konsequenzen für die Lebens- und Arbeitszeiten der im Einzelhandel, überwiegend weiblichen, Beschäftigten, da es praktisch kein freies Wochenende mehr gibt. Von einem Großteil des gesellschaftlichen sowie des Familienlebens, das an Wochenenden stattfindet, sind die Beschäftigten somit ausgeschlossen. Der Kampf um die Ladenöffnung ist also ein Kampf um die Länge und Lage der Arbeitszeit der im Einzelhandel Beschäftigten. Die Ausweitung der Ladenöffnung vernichtet reguläre Beschäftigung und befördert Lohndumping und Ausbeutung.

„Längere Ladenöffnungszeiten gehen auf Kosten der Beschäftigten und ihrer Familien. Das lehnen wir ab. Früher sind wir alle mit begrenzten Ladenöffnungszeiten gut zu recht gekommen. Auch die Umsätze der Läden steigen durch längere Öffnungszeiten nicht an, sondern verteilen sich nur zeitlich anders. DIE LINKE will ein neues Ladenschlussgesetz. Einkaufen rund um die Uhr nützt nur den großen Ketten. Die Beschäftigten zahlen drauf“, erläutert Benjamin Körner die Position der LINKEN.