11. Oktober 2007

Kohlekraftwerke sind der falsche Weg

Münster. „Die Stadt Münster hat in den vergangenen Jahren zweifellos wichtige Fortschritte bei der Reduzierung des Ausstoßes klimawirksamer Emissionen erzielt“, äußert sich Raimund Köhn, Sprecher der Partei DIE LINKE.Münster und Umweltsoziologe, zur Initiative des Aktionsbündnisses „Saubere Stadtwerke“. Allerdings würden mit der geplanten Beteiligung an Kohlekraftwerken diese Erfolge zunichte gemacht.

Bei der Stromerzeugung in modernen Gaskraftwerken entsteht nur ein drittel der Menge an Kohlendioxid, wie in herkömmlichen Steinkohlekraftwerken. Wird zusätzlich, wie in Münster, die Kraftwärmekoppelung (KWK) genutzt, erreichen GuD-Anlagen Wirkungsgrade von über 90% gegenüber 30% bei alten Kohlekraftwerken ohne KWK. „Ökologisch inakzeptabel“, so Köhn, „sind aber die Pläne der Stadtwerke, sich an neuen Steinkohlekraftwerken zu beteiligen.“ Deshalb unterstützt DIE LINKE. die Forderungen des Aktionsbündnisses.

Wie wenig effizient die Neubaupläne sind, das zeigt sich schon an den Dimensionen. In Hamm ist ein Kraftwerk mit 1600 MW Leistung geplant. Für eine ökologisch nachhaltige KWK-Anlage ist das völlig überdimensioniert. „Der Bau neuer Kohlekraftwerke muss aus Klimagründen verhindert werden, da ansonsten Deutschland die angekündigten CO2-Emissionsziele nicht erreicht kann“, fordert deshalb auch Ralf Henrichs, Umweltökonom aus Münster und Mitglied im Koordinierungskreis der Ökologischen Plattform NRW der Partei DIE LINKE.
„Die politischen Vertreter der Stadt Münster spielen hier ein wenig glaubwürdiges Spiel, wenn sie sich einerseits öffentlich mit den Erfolgen der kommunalen Klimapolitik schmücken, andererseits aber die Expansion der Stadtwerke beim Bau neuer Kohlekraftwerke unterstützen“, bekräftigt Köhn. Der Aufsichtsrat solle deshalb auf seiner Sitzung am 17. Oktober ein klares Votum gegen die Beteiligung der Stadtwerke an umweltschädlichen Kohlekraftwerken abgeben.