29. April 2025

Rechtsextremer Angriff in Münster – Linke warnt vor eskalierender Gewalt

Die Linke Münster zeigt sich bestürzt über den brutalen Übergriff auf einen 27-Jährigen, der in der Nacht auf letzten Donnerstag am Schlossplatz rechtsextremen Parolen widersprach und daraufhin attackiert und verletzt wurde.

„Wir zollen dem jungen Mann höchsten Respekt für seine Zivilcourage und wünschen ihm schnelle Genesung. Dieser Vorfall macht deutlich: Rechtsextremismus ist kein abstraktes Problem, sondern eine unmittelbare Gefahr für Menschen in unserer Stadt“, so Lara Bösche Mitglied der erweiterten linken Ratsfraktion.
Bösche betont: „Münster darf Antifaschismus nicht allein den Bürger*innen überlassen! Unsere Geschichte verpflichtet: Die Stadt muss mit aller Macht gegen rechte Gewalt vorgehen – durch konsequente Präventionsarbeit und lückenlose Aufklärung!“

Der erste Schritt im Kampf gegen rechte Gewalt muss immer sein: Die Bedrohung klar benennen! Deshalb fordert Bösche die Münsteraner Polizei dazu auf, politisch motivierte Gewaltdelikte künftig in ihrer jährlichen polizeilichen Kriminalstatistik detailliert offenzulegen: „Transparenz ist essenziell – besonders in Zeiten, in denen soziale Unsicherheit durch wirtschaftspolitische Fehlentwicklungen wächst und Hetze gegen Minderheiten die Gesellschaft spaltet. Nur so lassen sich Bedrohungen rechtzeitig erkennen und wirksam bekämpfen.

“Die aktuellen Polizeidaten aus NRW zeigen eine alarmierende Entwicklung, so Patricia Niehaus, Kreissprecherin der Linken in Münster: Die rechte Gewalt eskaliert landesweit: „Die Hasskriminalität ist im vergangenen Jahr um 43 Prozent gestiegen – von 1.432 auf 2.049 Straftaten. In NRW gab es 2024 bereits 154 rechtsmotivierte Gewaltdelikte, 33 Prozent mehr als im Vorjahr. 94 Prozent davon sind Körperverletzungen. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs: Das ‚Lagebild Rechtsextremismus NRW‘ warnt, die Dunkelziffer liegt noch wesentlich höher.“
Diese Entwicklung führt Niehaus auf den Aufschwung rechtsautoritärer Kräfte zurück: „Die AfD normalisiert rassistische Hetze, ihre Mandatsträger*innen stammen teils aus dem militant-rechtsextremen Milieu. Parallel dazu werben Gruppierungen wie die sogenannten ‚Active Clubs‘ gezielt junge Menschen über Social Media an. Diese Verbindung aus digitaler Radikalisierung und realer Straßengewalt ist brandgefährlich. Kommunen müssen deswegen Fördergelder in Projekte investieren, die demokratische Werte vermitteln – bevor junge Menschen in die rechte Szene abdriften.“

Abschließend warnt Bösche: „Münster darf nicht tatenlos zusehen, wie Rechtsextreme unsere Plätze und Straßen vergiften – sei es durch ihre Hassparolen oder ihre Schlägertrupps.“