Offenbarungseid: Münsterland-S Bahn verzögert sich um 10 Jahre. Die Linke fordert 15 Minuten Takt im Münsterland
Erst die Absage an den zweispurigen Ausbau der Bahnstrecke Münster-Lünen-Dortmund; dann die Verzögerung der Inbetriebnahme der WLE-Bahnstrecke Münster-Sendenhorst um ein weiteres Jahr auf 2026 und jetzt die nächste Hiobsbotschaft. So wird das nichts mit der Verkehrswende in Münster und im Münsterland“, kritisiert Ulrich Thoden, Fraktionsvorsitzender der LINKEN im Rat der Stadt Münster, die Mitteilung des Zweckverbandes Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL), dass das geplante S-Bahn-Netz im Münsterland entgegen anderslautenden Verlautbarungen erst im Jahre 2040 zur Verfügung steht.
„Es ist mal gerade zwei Jahre her, da hatten Oberbürgermeister Lewe und die Landräte der Kreise Borken, Coesfeld, Steinfurt und Warendorf vollmundig die Einweihung der S-Bahn mit Taktverdichtungen für 2030 verkündet. Jetzt stellt sich heraus, dass das alles heiße Luft war, mit negativen Folgen für das Klima. Dabei ist vieles von dem, das jetzt unter dem Etikett S-Bahn Münsterland verkauft wird, alles andere als neu, sondern wie z.B. ein Halbstundentakt auf den meisten Streckenabschnitten schon heute Realität, zumindestens auf dem Papier.“
„Wir Linken wollen sicherstellen, dass das Projekt nicht in demselben Schneckentempo wie bei der WLE vorangebracht wird und tatsächlich ein veritablen Beitrag zur Verkehrswende leistet. Dazu gehört in unseren Augen auch ein 15-Minuten Takt auf allen Strecken. Der OB muss jetzt umgehend dem Rat einen aktualisierten Bericht über den Planungsstand der Münsterland-S-Bahn vorlegen. Dabei geht es um den Zeitplan, erforderliche Sofortmaßnahmen, die Auswirkungen der Verzögerungen auf die Verkehrs- und Klimapolitik der Stadt, Umbauarbeiten im und am Hauptbahnhof im Gleisvorfeld, Haltepunkte, geplante neue Bahntrassen, und um Investitionsbedarfe. Außerdem fehlt es an verbindlichen Zusagen der Deutsche Bahn AG und von potentiellen Zuschussgebern wie Land und Bund. Hier sehen wir vor allen Dingen die Grünen und ihre jeweiligen Koalitionspartner in Münster, Düsseldorf und Berlin in der Pflicht“, so Thoden abschließend.