DIE LINKE: Die Lösung ist nicht menschenfeindliche Architektur, sondern die Überwindung von Obdach- und Wohnungslosigkeit
Nachdem vor einigen Tagen eine Leiche in einer brennenden Lok aufgefunden wurde, verdichten sich die Hinweise, dass es sich um eine obdachlose Person gehandelt haben könnte, welche die Lok als Schlafplatz nutzte und verunglückte. Katharina Geuking, sozialpolitische Sprecherin der Linksfraktion erklärt:
„Sollte sich die Vermutung bestätigen, dass in der Lok ein obdachloser Mensch verunglückte, wäre das nicht nur ein tragischer Vorfall, sondern auch ein Armutszeugnis für die Stadt Münster. Wenn auf dem Gelände regelmäßig bis zu zehn Menschen übernachten, dann weil die Stadt nicht für genügend sichere Unterkünfte für wohnungslose Personen sorgt.
Herr Halberstadt hat nun vorgeschlagen, das Gelände ein zu zäunen, zu beleuchten und Kameras aufzustellen. Aus Sicht der LINKEN ist dieser Ansatz problematisch, weil es sich um ein Mittel aus dem Instrumentenkasten der menschenfeindlichen Architektur handelt. Durch Nutzung dieser Instrumente wird obdachlosen Menschen an zahlreichen Orten einer Stadt gesagt ‚Du bist hier nicht erwünscht‘, ohne dass für sie Alternativen geschaffen werden. Letztendlich werden Menschen auf der Straße so nur gegängelt, statt ihnen zu helfen. Solange wir zulassen, dass Menschen in unserer Gesellschaft den Zugang zu Wohnraum verlieren, ist es zwangsläufig, dass es zu Übernachtung an gefährlichen Orten kommt. Das Ziel muss daher sein, Obdach- und Wohnungslosigkeit im Ganzen zu überwinden. Bis es so weit ist, sollte die Stadt gemeinsam mit zuständigen Trägern, überlegen, wie Personen, die auf dem Gelände gelegentlich übernachten, kurzfristig bessere Alternativen angeboten werden können. Für acht bis zehn Menschen sollte das ja keine unlösbare Aufgabe sein.“