Königsbergerstraße 4: Stadt muss Verantwortung übernehmen – Wohnraum gehört in öffentliche Hand
Die Linke in Münster fordert konsequente Schritte, um das Gebäude an der Königsbergerstraße 4 dauerhaft gemeinwohlorientiert zu nutzen. Der Ankauf durch die Stadt wäre ein guter Anfang, jedoch bedarf es weiterer Maßnahmen, um die Bewohnerinnen vor Verdrängung und Spekulation zu schützen.
Heiko Wischnewski, stellvertretender Fraktionssprecher und Mitglied im Ausschuss für Stadtplanung und Stadtentwicklung, kommentiert: „Ein potenzieller Ankauf des Hauses an der Königsbergerstraße 4 darf nicht der Beginn einer halbherzigen Politik sein, die den Menschen erneut die Sicherheit nimmt. Es ist entscheidend, dass das Gebäude in die Hände der Wohn + Stadtbau übergeht und dort erhalten bleibt. Reprivatisierung muss ausgeschlossen werden. Stattdessen brauchen wir eine klare Verpflichtung zur Sanierung und zum Erhalt – sozial, nachhaltig und im Interesse der Mieterinnen.“
Die Linke Ratsfraktion Münster fordert zudem echte Transparenz und Mitbestimmung. Die bisherigen Erfahrungen mit der Einbeziehung der Bewohnerinnen – wie etwa Versammlungen ohne Rederecht – seien ein klares Versäumnis. „Die Menschen vor Ort wissen am besten, was sie brauchen“, so Wischnewski. „Ihre Stimmen müssen gehört werden, damit Entscheidungen nicht an ihnen vorbeigetroffen werden.“
Kathrin Gebel, Direktkandidatin der Linken Münster für den Bundestag, betont die Notwendigkeit, Strukturen wie „Share Deals“ entgegenzuwirken. Solche Praktiken ermöglichen es Immobilien zu verkaufen, ohne dass dabei Grundsteuern fällig werden. Damit entzieht man sich oft der öffentlichen Kontrolle. Das hat direkte Folgen, wie jetzt in Coerde sichtbar wird. Dazu Kathrin Gebel: „Die Stadt verliert Einflussmöglichkeiten, und es besteht die Gefahr, dass Immobilien erneut in die Hände spekulativer Akteure geraten – mit denselben negativen Konsequenzen wie zuvor. Die Stadt Münster hat die Chance, ein klares Zeichen für eine soziale Wohnungspolitik zu setzen und den Menschen in der Königsbergerstraße eine sichere Zukunft zu bieten. Der Kauf des Gebäudes wäre ein wichtiger Schritt, um das Vertrauen der Bewohnerinnen zurückzugewinnen. Viele fühlen sich von der Stadt im Stich gelassen. Jetzt ist die Chance, zu zeigen: Wir hören euch, wir handeln für euch. Damit Wohnen ein Grundrecht wird und keine Ware bleibt, müssen diese Maßnahmen ergriffen werden.“