Beschämende Mangelverwaltung

Zur möglichen Reduzierung der 45-Stunden-Plätze für Kita-Kinder erklärt Ulrich Thoden, Fraktionssprecher der LINKEN im Stadtrat von Münster:
„Die Reduzierung der 45-Stunden Plätze ist ein bitterer Schritt. Er mag in dieser Situation notwendig sein, um verlässliche Betreuung in den Kernzeiten herzustellen und die Fachkräfte in den Kitas zu schonen, es ist und bleibt jedoch eine beschämende Mangelverwaltung. Schuld am massiven Personalmangel trägt die schwarze-grüne Landesregierung, ihre Vorgänger und auch die Bundesregierung. Der Mangel an Erzieher:innen ist keine Naturkatastrophe, sondern hausgemacht. Bescheidene Entlohnung der Fachkräfte, eine bis 2021 standardmäßig unvergütete Ausbildung und miserable Arbeitsbedingungen haben den Beruf für junge Menschen unattraktiv gemacht. Ausbaden müssen es die Fachkräfte und die Eltern.“
Thoden weiter: „Insbesondere Alleinerziehende werden zurzeit vom Staat regelrecht schikaniert. Während Finanzminister Lindner Alleinerziehenden mangelnde Arbeitsbereitschaft unterstellt und Arbeitsanreize schaffen will, mangelt es bundesweit an Kitaplätzen, Betreuungszeiten werden gekürzt. Das im Koalitionsvertrag angekündigte Kita-Investitionsprogramm wurde der schwarzen Null und der Aufrüstung geopfert. Wenn es so weiter geht, ist leider auch für die kommenden Jahre hier keine Besserung zu erwarten. Wir fordern: Kinderbetreuung zur Priorität machen! Es braucht massive Investitionen in Kitas. Der Staat muss für attraktive Arbeitsbedingungen und eine gute Bezahlung ab dem ersten Tag der Ausbildung sorgen.“