Personalmangel in Kitas: DIE LINKE beantragt „Aktuelle Stunde“ für die kommende Ratssitzung
Während der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Kinder, Jugend und Familien wurde bekannt gegeben, dass 351 Kitaplätze im kommenden Kitajahr aufgrund von Personalmangel in den Einrichtungen nicht besetzt werden können. Ulrich Thoden, Fraktionsvorsitzender LINKEN im Stadtrat von Münster kommentiert:
„Die Nachricht, dass voraussichtlich 351 Kitaplätze aufgrund von Personalmangel nicht vergeben werden können, ist alarmierend und für die Eltern ein Schock. Nichtsdestotrotz kommt diese Entwicklung nicht unerwartet. Die Fachkräfte in den Kitas, die GEW und auch wir LINKEN weisen seit Jahren darauf hin, dass in den Kitas eine Bildungskatastrophe droht. Eltern erleben bereits jetzt mit verkürzten Betreuungszeiten und Schließungen dass sie sich, selbst wenn sie einen Kitaplatz haben, auf eine zuverlässige Betreuung und Förderung ihrer Kinder nicht verlassen können. Der Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz ist bereits jetzt ein hohles Versprechen. Der Mangel an Erzieher*innen in NRW ist hausgemacht. Bescheidene Entlohnung der Fachkräfte, eine bis 2021 standardmäßig unvergütete Ausbildung und miserable Arbeitsbedingungen bei stetig steigenden Anforderungen haben den Beruf für junge Menschen unattraktiv gemacht. Hier liegt ein veritables Versagen der jetzigen schwarz-grünen und auch der vorangegangenen Landesregierungen vor. Auch auf Bundesebene ist die Entwicklung katastrophal: Keine Bundesregierung der vergangenen Dekaden hat den eh schon unterfinanzierten Bereich Kita derart gekürzt wie die Ampel. Die Abwärtsspirale lässt sich so nicht aufhalten!“
Thoden weiter: „Selbstverständlich muss jetzt entschieden werden, wie diesem Misstand auf kommunaler Ebene kurzfristig begegegnet werden kann. Wenn die Jugendamtsleiterin Frau Trockel dazu jedoch anmerkt, es dürfe hier keine Tabus geben und man müsse z.B. auch über Gruppengrößen reden, läuten bei uns LINKEN alle Alarmglocken. Die Antwort auf den aktuellen Mangel darf nicht sein, die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten noch weiter zu verschlechtern. Das wird den Personalmangel auf lange Sicht nur verschärfen. Wir haben daher für die kommende Ratssitzung eine aktuelle Stunde zum Thema beantragt.“