Münster muss den Hitzeschutz ernster nehmen
Für die kommende Woche sind extreme Temperaturen bis zu 40 Grad angekündigt. Heiko Wischnewski, klimapolitischer Sprecher der LINKEN in Münster und Mitglied im Ausschuss für Umweltschutz, Klimaschutz und Bauwesen kommentiert:
„Durch die fortschreitende Klimakatastrophe kommt es schon jetzt im Sommer vermehrt zu Hitzewellen. Die Auswirkungen dieser Entwicklung werden aber von den politisch Verantwortlichen noch stark unterschätzt. Eine aktuelle Recherche des Recherchenetzwerks CORRECTIV hat ergeben, dass mindestens neun Millionen Menschen in Deutschland zu Risikogruppen gehören, für die die Hitze lebensgefährlich werden kann, dazu gehören z.B. alleinstehende Personen über 65 Jahren und Menschen mit Behinderungen. Eine relevante Übersterblichkeit durch Hitze konnte auch durch eine Studie des RKI längst nachgewiesen werden. Jedoch gibt es bisher weder auf Bundesebene, noch in den Ländern oder Kommunen von den Behörden ein konkretes Monitoring des Problems. Um Todesfälle während Hitzewellen zu verhindern und rechtzeitig auf medizinische Notfälle zu reagieren, wäre es dringend notwendig, Kontakt zu gefährdeten Menschen zu halten und sie zu unterstützen, z.B. durch Aufstellen von Ventilatoren oder das Anreichen von Flüssigkeit.
Aber auch für Menschen, die keiner Risikogruppe angehören, könnte die Stadt viel tun. Die Aufstellung eines Hitzeaktionsplans ist längst überfällig. Schließlich ist Hitze für alle Menschen eine große Belastung. Eine leicht umsetzbare Maßnahme wären zum Beispiel öffentliche Trinkwasserbrunnen in allen Stadtvierteln. So könnten die Bürger*innen sich unterwegs kostenlos ihre Trinkflaschen auffüllen.“