01. August 2021

Alternativen zum Musik-Campus müssen diskutiert werden

Anlässlich eines Image-Films der Universität Münster, in dem der Musik-
Campus als Jahrhundertchance angepriesen wird, erklärt Ortrud Philipp,
Sprecherin der Linksfraktion im Rat der Stadt Münster:
„Wir LINKEN sehen es sehr kritisch, dass das Projekt Musik-Campus trotz
der angespannten Finanzlage der Stadt Münster und zahlreicher
zweifelnder Stimmen aus der Stadtgesellschaft unbeirrt weiter verfolgt
wird. Während zahlreiche Träger und Projekte, die sich um soziale
Sicherheit und Zusammenhalt in dieser Stadt bemühen, in den kommenden
Haushaltsverhandlungen um ihre Mittel fürchten müssen, wird ein
millionenschweres Großprojekt weiter voran getrieben, von dem, so steht
zu befürchten, nur ein Bruchteil der Menschen in dieser Stadt
profitieren wird.“

Katharina Geuking, kulturpolitische Sprecherin der LINKEN und Mitglied
im Rat der Stadt Münster ergänzt: „Das Marketing verspricht uns hier
das Blaue vom Himmel: Die Lösung aller Raumprobleme der
institutionalisierten, sowie der freien Musikszene in der Stadt und
natürlich, dass der Musik-Campus ein attraktiver Ort für alle
Münsteraner*innen sein werde. Davon können wir jedoch im bisherigen
Prozess noch nicht viel erkennen. Die freie Musikszene wurde bisher
eher stiefmütterlich behandelt.“

Philipp abschließend: „Dass die Raumprobleme der beteiligten
Institutionen, beispielsweise der Musikschule, gelöst werden müssen,
ist unbestritten. Statt aber mit der Fantasie eines millionenschweren
Großprojektes zu beginnen, sollten erst die Bedarfe aller
unterschiedlichen Akteure untersucht werden, um dann individuelle,
passgenaue Lösungen zu finden. Es drängt sich der Verdacht auf, dass es
hier wieder einmal, wie schon beim Flyover, nicht primär um die Deckung
tatsächlicher Bedarfe geht, sondern um Symbolpolitik und den Bau von
prestigeträchtigen Leuchttürmen.“