06. Januar 2021

Wohnungsmarktbericht zeigt dringenden Handlungsbedarf

Zum aktuellen Wohnungsmarktbericht der NRW-Bank erklärt Ortrud Philipp, Sprecherin der Linksfraktion: „Auch wenn in den vergangenen Tagen wieder viel Selbstlob der Stadt zur Verbesserung der Versorgung mit bezahlbarem Wohnraum zu hören war, zeigt der aktuelle Wohnungsmarktbericht der NRW-Bank, dass die ergriffenen Maßnahmen nicht ausreichen werden. Es brennt dabei gleich an mehreren Ecken: Durch hohe Mieten werden viele Haushalte stark belastet. Junge Erwerbstätige, insbesondere Familien, werden durch den Mangel an bezahlbarem und zu ihrer Lebenssituation passenden Wohnungen dazu gedrängt, die Stadt zu verlassen. Und solange jedes Jahr Sozialwohnungen aus der Preisbindung fallen, stellen auch kleine Zuwächse zum Bestand an preisgebundenem Wohnraum einen jährlichen Kraftakt dar.“

Katharina Geuking, Ratsmitglied der Linksfraktion ergänzt: „Zwar liegen noch keine Zahlen für das Coronajahr vor, jedoch ist es leicht vorstellbar was ein so angespannter Wohnungsmarkt für viele 2020 bedeutet haben muss. Für viele sind die Einkünfte geringer oder sogar ganz ausgefallen. Wir brauchen in der Wohnungspolitik endlich ein grundsätzliches Umdenken. Statt von der Wohn + Stadtbau weiter eine Gewinnabführung zu erwarten, sollte die Stadt endlich investieren, um beim Bau von bezahlbarem Wohnraum stärker in die Offensive zu kommen und die Quote an preisgebundenen Wohnungen bei Neubauprojekten muss noch einmal erhöht werden. Insgesamt zeigt sich aber erneut, dass der freie Markt komplett dabei versagt dieses Problem in den Griff zu bekommen. Deswegen braucht es auch auf Landesebene endlich eine Kehrtwende in der Wohnungspolitik, bspw. durch einen Mietendeckel nach Berliner Vorbild.“