04. März 2020

Hafen-Markt: Neuer Name – gleiche Probleme

LINKE kritisiert Pseudo-„Bürgerbeteiligungsveranstaltung“ der Stadtverwaltung zum sogenannten „Hafen-Markt“.

„Die Unzufriedenheit der Teilnehmerinnen wurde schon in den ersten Minuten deutlich“, so Heiko Wischnewski, linker Ratsherr und Anwohner, der an der Veranstaltung teilnahm. „Viele Anwohnerinnen sind zu der Veranstaltung gekommen, um der Stadt und den Investoren mitzuteilen, dass sie das Projekt auch weiterhin in dieser Form ablehnen. Das wurde durch die zahlreichen Zwischenrufe deutlich, sodass die Begrüßung durch den Moderator schließlich abgebrochen werden musste. Stattdessen wurden die Teilnehmerinnen anschließend an kleine Stehtische geschickt, ohne jede Möglichkeit einer öffentlichen gemeinsamen Diskussion. Ich gehe davon aus, dass die Entscheidungsträger in der Stadt aus dieser Veranstaltung genau so viele Anregungen mitnehmen, wie aus den 560 Einwendungen und den 4500 Unterschriften, die 2015 von den Anwohnerinnen eingereicht wurden, nämlich gar keine.“

Katharina Geuking, Kreissprecherin der LINKEN Münster und Direktkandidatin für den Bezirk Hafen, die ebenfalls an der Veranstaltung teilnahm, ergänzt: „Auch bei der neuen Planung sind die wesentlichen Probleme nicht gelöst. Wie mir gestern Abend in zahlreichen Gesprächen deutlich gemacht wurde, ist ein großes Einkaufszentrum angesichts der bereits vorhandenen guten Versorgungslage auch weiterhin nicht erwünscht. Auch nicht um ein paar Quadratmeter abgespeckt. Selbst die von der Stadt beauftragten Fachleute, die gestern Rede und Antwort standen, gehen davon aus, dass der bestehende Einzelhandel durch das neue Projekt pleite gehen wird. Auch die Verkehrsproblematik mitsamt der Lärm- und Schmutzbelastung ist nicht gelöst. Schließlich wurde die Planung neu ergänzt um einen sogenannten „Pocket-Park“, einen kleinen Grünstreifen, der seinem Namen alle Ehre macht.“

„Oberbürgermeister Lewe hat bereits zu Beginn der Veranstaltung zutreffend beschrieben, worum es bei der Veranstaltung ging. Bürgerinnen sollten über ein beschlossenes Projekt informiert werden und Fragen stellen „dürfen“. Wir haben aber keine Fragen, wir haben Forderungen! Und zwar vor allem die Forderung nach einer Lösung der Verkehrsproblematik und die Forderung nach einer echten Beteiligung der Anwohnerinnen an der Ausgestaltung ihres Stadtviertels“, so Wischnewski weiter.