29. Januar 2020

DIE LINKE. Münster unterstützt die Kritik zahlreicher Musiker aus der freien Szene am geplanten Musik-Campus

DIE LINKE. Münster unterstützt die Kritik, die am Dienstag beim Informationsabend seitens zahlreicher Musiker aus der freien Szene am geplanten Musik-Campus-Projekt geäußert wurde.

„Die bisher vorgelegten Konzepte sind insbesondere im Bezug auf die freie Szene inhaltsleer und beantworten keine der drängenden Fragen. Das Projekt geht an der Lebenswirklichkeit freier Künstler vorbei, welche zumeist von finanziellen Schwierigkeiten und der Suche nach bezahlbaren Räumen geprägt ist. Die bisher eingeplanten Kosten für den Musik-Campus befinden sich mit 200 Mio. € jetzt schon weit über den ursprünglich geplanten Kosten für das elitäre Projekt der Elbphilharmonie in Hamburg. Eventuelle Probleme und Verzögerungen nicht eingerechnet. Hinsichtlich der Frage, wie dies gegenfinanziert werden soll, erscheint es als höchst fraglich, ob die dortigen Proben- und Konzerträume überhaupt zu erschwinglichen Preisen von freien Musikakteuren angemietet werden können. Zudem ist unklar, wer über die Vergabe der Räume entscheiden soll. Angesichts der Tatsache, dass kleine Musikakteure mit drei Schwergewichten der münsteraner Musikszene um Räume konkurrieren, ist die Befürchtung der freien Musiker nachvollziehbar, dass sie bei der Raumvergabe nur unregelmäßig und nachrangig „dazwischengeschoben“ werden“, so Katharina Geuking, kulturpolitische Sprecherin.

„Die Stadt will sich als Förderer der freien Musik-Szene gerieren, macht aber gleichzeitig keine Anstalten dafür zu sorgen, dass die Proberäume für über 200 Bands am alten Güterbahnhof verbleiben.“

Die LINKE kritisiert den Musik-Campus als elitäres Leuchtturmprojekt und fordert stattdessen, die geplanten finanziellen Mittel für mehr bezahlbaren Wohnraum in Münster und mehr Breitenförderung in der Musikszene einzusetzen.