30. Juli 2019

DIE LINKE solidarisiert sich mit Besetzer*innen der „Zentrale“

Es ist richtig, dass sich immer Menschen gegen den Ausverkauf des Hansaviertels wehren. Das Hansaviertel ist seit Jahren massiv von Gentrifizierung betroffen und leidet nicht zuletzt unter einer massiven Verkehrsproblematik. Immer wieder entscheiden die Stadtoberen zusammen mit der münsteraner Investoren-Lobby und deren Architekten über die Köpfe der Menschen hinweg. Protest ist leider die einzige Sprache, die von diesen verstanden wird.

Deshalb unterstützen wir die Besetzer*innen. Im Rahmen des in vier Wochen startenden Schlaun-Wettbewerb es sollen nun Architekten Vorschläge für das Gebiet, das nicht nur den ehemaligen Güterbahnhof, sondern die gesamte Fläche vom Hauptbahnhof bis zur Roddestraße umfasst, einreichen. Dabei ist schon nach dem Ausschreibungstext klar, wo die Reise hingehen soll. Münster sei demnach allgemein eine schöne Stadt, der zu planende Bereich aber ein Schandfleck. Hinweise auf günstigen Wohnraum oder gar die „Sobomü“ sucht man vergeblich. Ein neues Stadtviertel soll entstehen – schick und urban und zu entsprechenden Preisen. Alteingesessene Mieter und die gewachsene Kulturszene sollen verdrängt werden. Passend dazu soll der Albersloher Weg mindestens vierspurig ausgebaut werden – dafür soll die Zentrale mit all ihren gewachsenen Strukturen aus Musik- und Konzertszene weichen.

„Diese Veränderungen sind weder zielführend noch nachhaltig und sie sind unsozial!“, so Katharina Geuking, Kreissprecherin. „Leider folgt die geplante Umgestaltung des Areals damit einem fatalen Trend der letzten Jahre, im Zuge dessen weite Teile des Bereiches Hansa-Hafen – an den Interessen der Anwohnerinnen und Anwohner vorbei – mit überflüssigen Einkaufscentern, Luxusappartements und Hotels zugebaut wurden. Welche Konsequenzen das hat wurde bereits beim Fiasko E-Center am Hansaring mehr als deutlich. Das völlig unsinnige Bauvorhaben, das einzig und alleine dem Profitinteresse des Investors dient, konnte zum Glück gestoppt werden. Es drängt sich der Verdacht auf, dass nun mit dem alten Güterbahnhof ein kulturelles Zentrum der Stadt zerstört werden soll, um durch den Bau einer neuen Unterführung unterhalb der Bahnanlagen das Verkehrskonzept für den Hansaring, und damit auch das E-Center, zu retten.“

DIE LINKE. Münster lehnt diese völlig falsche Setzung von Prioritäten ab. „Wir fordern den Erhalt des kulturellen Zentrums Güterbahnhof und ein ökologisches Verkehrskonzept für den Bereich Hansaring, das auf Alternativen zum Individualverkehr setzt!“, so Geuking weiter.