08. Februar 2016

Polizei geht unverhältnismäßig und gewalttätig gegen Sitzblockade vor

Zum gewalttätigen Einsatz der Polizei gegen eine friedliche Sitzblockade gegen die Räumung der besetzten Alten Post (08.02.16 gegen 15:40 Uhr) erklärt Benjamin Körner, als Zeuge beim Einsatz anwesend und für DIE LINKE Mitglied im Münsteraner Polizeibeirat:

»Die Polizei ist vollkommen unnötig gewalttätig gegen die friedliche Sitzblockade und die Protestierenden vorgegangen. Die Bereitschaftspolizisten stürmten auf die friedlichen Protestierenden in der Einfahrt zum Postgelände zu und schlugen und traten auf die Sitzenden ein. Auch Menschen, die außerhalb der Sitzblockade standen, wurden anlasslos geschubst und von einzelnen Polizisten unter Einsatz schmerzhafter Griffe abgeführt.

Dieser Einsatz der Polizei war unverhältnismäßig und gewalttätig, denn eine friedliche Sitzblockade lässt sich auch ohne Gewalt räumen, das weiß auch die Polizei. Ein gewaltfreies Vorgehen der Polizei mag zwar aufwändiger sein und mehr Zeit kosten, wäre jedoch einer Polizei, die sich demokratischen Werten verpflichtet fühlt, deutlich angemessener als Gewalt gegen friedliche Demonstranten. Dieser Einsatz ist wortwörtlich ein Schlag ins Gesicht der Menschen, die sich gegen die weitere Kommerzialisierung des Hansaviertels engagieren – die Polizei ist bereit, private Profitinteressen auch mit Gewalt durchzusetzen.

Polizeiführung und die weiteren Einsatzverantwortlichen sind nun in der Pflicht, öffentlich über diese unnötige Polizeigewalt aufzuklären.«